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HOCHSENSIBILITÄT

Zürich | Dübendorf | Sonnenberg

feinfühlig | behutsam | sanft | sensitiv

Was bedeutet es hochsensibel zu sein? Und wie grenzen sich Hochsensibilität und Hochbegabung von AD(H)S ab?


Rund um das Thema Hochsensibilität gibt es erste Forschungsansätze und viele tausende Meinungen!
 

Grundsätzlich darf man jedoch sehr deutlich sagen, dass Hochsensibilität keine psychische Störung ist, sondern eine besondere Persönlichkeitseigenschaft, mit der sich Elaine N. Aron ab dem Jahr 1991 das erste Mal intensiv auseinander gesetzt hat.

 

Was aber nun ist Hochsensibilität?

Darunter versteht man die Veranlagung des Nervensystems, deutlich mehr Sinneseindrücke aufzunehmen und diese entsprechend intensiver zu verarbeiten - vergleichbar einem Sieb mit groben Löchern. Dadurch gelangen bei Hochsensiblen eine dichte Fülle von Reizen und Informationen durch den Filter, welche durch das Gehirn verarbeitet werden müssen.

Für Hochsensible bedeutet dies eine umfangreichere Aktivierung des Reizverarbeitungssystems als bei klassisch konditionierten Menschen.
Die permanente Reizüberflutung fordert Körper und Seele heraus und so ist es völlig normal, dass Hochsensible häufiger Reizpausen einlegen müssen, um dem Gehirn die Chance zu geben, das «Mehr» an Informationen richtig abzulegen. Da das menschliche Gehirn fast 20% unserer Tagesenergie verbraucht, ist es nicht verwunderlich, dass die Intervalle von physischen und psychischen Pausen bei hochsensiblen Menschen kürzer ausgelegt sein müssen. Dabei werden nur etwa 4% der Informationen von uns bewusst wahrgenommen. Die restlichen 96% belasten das innerpsychische System auf unbewusste Art und Weise und bilden dann unter anderem unsere Intuition und unser Bauchgefühl. Die Neigung zur Überstimulation, langes Nachhallen von Informationen, aber auch die gefühlte Verarbeitungstiefe von psychischen und sensorischen Reizen sind nur einige Kriterien für Hochsensibilität. Damit verbunden ist oftmals eine schmale Komfortzone zwischen Über- und Unterforderung. Hochsensible Menschen erleben zeitlich deutlich früher und intensiver Stress, da die Spannweite des Wohlbefindens sehr schmal angelegt ist. Eine besondere Form der Hochsensibilität ist der High Sensation Seeker, welcher bislang wenig erforscht ist und hauptsächlich die Unterforderung und das
« Zuwenig» an Reizen als sehr belastend empfindet.

 

Da ich selber von dieser speziellen Form der Hochsensibilität betroffen bin, kann ich sagen, dass die Empfindungen der eigenen Bedürfnisse nicht konträrer sein könnten. Der Wunsch nach Aktivierung versus Erholung bringt so manche Herausforderung mit sich, welche jedoch bei richtigem Umgang gut gemeistert werden können.


In Fachliteratur oder klinischen Studien findet man heute abweichende Angaben zur Verbreitung von Hochsensibilität in der Gesamtbevölkerung. Dies mag an fehlenden einheitlichen Bewertungskriterien, als auch an den individuell wahrgenommenen Intensitäten liegen. Wie ausgeprägt Hochsensibilität ist, hängt von den neurologischen Strukturen ab. Das heisst, wie viele Informationen zum Impulszentrum hindurchdringen ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Es ist wichtig, die Intensität der Reflexionen bzw. die Ausprägung der Hochsensibilität zu analysieren und zu kennen, denn nur dann kann eine entsprechende Lebensanpassung auch Erleichterung bringen. Nach den Ausführungen von Brigitte Küster zeigen sich 4 Bereiche der Wahrnehmungsfähigkeit:


analytisch-kognitiv

Analytisch-kognitiv starke Hochsensible verfügen über ein sehr differenziertes Gedankenkonstrukt, in dem sie versuchen, die Komplexität der Welt abzubilden und so wenig wie möglich zu vereinfachen. Sie denken daher ungern in schnellen Urteilen, sondern sind interessiert, alle verfügbaren Hintergrundinformationen einzubeziehen, Querverbindungen zu vorhandenem Wissen herzustellen und komplex analysierend, abstrahierend und assoziativ zu denken.
 

emotional-psychisch

Die Wachheit aller Sinneseindrücke, mit der Hochsensible ausgestattet sind, ermöglicht ihnen, selbst subtile Emotionen bei sich und anderen wahrzunehmen. Durch diese ausgeprägte Impathie- und Empathiefähigkeit, sind sie rascher emotional irritiert, verletzlicher und stärker durch eigene und fremde Schicksale belastet. Hochsensible, die in diesem Bereich ihre individuelle Stärke haben, werden auch hochsensitive Personen genannt.
 

körperlich-sensorisch

Die Wahrnehmungsfähigkeit Hochsensibler richtet sich nach innen und aussen und bezieht alle Fassetten ein wie Temperatur, Licht, Wetter, Stimmungen anderer, eigene Gemütsverfassung, Gerüche, Geräusche, Veränderungen der Umgebung, Berührungen und Hunger. Dabei unterscheiden sich Hochsensible einerseits in der Vielzahl der Informationen, die sie permanent aufnehmen, wie auch in der Intensität, in der diese auf sie wirken. So empfinden viele Hochsensible laute Geräusche als schmerzhaft, Gerüche können Schwindel oder Übelkeit auslösen, sie sind wetterfühlig oder reagieren empfindsamer auf Kleidungsstoffe, Kosmetikprodukte, Nahrungsmittel, Hunger oder Medikamente.
 

spirituell

Das Sehen grösserer Zusammenhänge, das Vorausdenken wie auch die Kraft, die Emotionen auf Hochsensible haben, sowie die meist schon sehr frühe Beschäftigung mit Themen wie Sinnsuche und Tod führt die meisten von ihnen zu ihrer eigenen Art von Spiritualität. Der individuelle Glaube gibt Halt und Zuversicht, wenn der Schmerz über Einzelschicksale oder jenes der Welt zu gross werden.

 

Erkennen Sie, dass Hochsensibilität nicht nur Rücksicht und Verständnis, ängstliche oder aufbrausende Verhaltensmuster bedeutet, sondern auch wunderschöne Seiten, wie Einfühlungsvermögen, Kreativität, Harmonie, Wissbegierde und Vielfältigkeit in sich trägt? Hochsensibilität ist etwa ab dem 3.Lebensjahr erkennbar. Oft zeigen sich veränderte Verhaltensweise zu anderen Kindern. Dabei gibt es sowohl intro- als auch extrovertierte Ausprägungen, wobei die introvertierte Variante rund 2/3 der Hochsensiblen betrifft. Dies zeigt sich sehr oft in einem Verhaltensrückzug, ausgeübten Routinen und strengem Umsetzen von Gewohnheiten bis hin zum Perfektionismus.
 

Hingegen wird das Verhalten von extrovertierten Hochsensiblen schnell in die Schublade AD(H)S abgeschoben. Viele altersuntypische Fragen, ein grosser Wortschatz, kluger Humor und der ewige Drang nach Wissen, Erfahrung und mehr, kann das ein oder andere Gegenüber durchaus schnell überfordern. Die damit einhergehenden Verhaltensmuster gleichen denen einer AD(H)S Erkrankung, mit dem Unterschied, dass die Ursachen jedoch andere sind und kein psychisches Krankheitsbild darstellen. Viele Psychologen beklagen mittlerweile, dass es zu häufig zu voreiligen Fehldiagnosen und Verwechslungen kommt, weil das Zusammenspiel von Symptomen und sozialen, als auch emotionalen Komponenten nicht ausreichend beachtet wird. Dies würde allerdings an dieser Stelle zu weit führen und soll auch nicht aussagen, dass es das Krankheitsbild bei gewissen Kindern und Erwachsenen nicht gibt! 

 

Hochsensibilität ist nicht einfach zu erkennen, da es kein festes und erprobtes Diagnoseverfahren gibt. Wenn Sie anhand dieses Textes jedoch näher an ihr eigenes Fühlen und Denken gelangt sind, dann nehmen Sie sich doch die Auszeit und lassen Sie die Gedanken in Richtung Hochsensibilität einmal zu…​

Durch die tiefe Auseinandersetzung mit meiner eigenen Hochsensibilität und als Vater zweier hochsensibler Kinder, kann ich heute sagen, dass ich diese Eigenschaft als wahre Gabe für mich entdeckt habe.

 

Gerne begleite ich Sie im Umgang mit diesem persönlichen Spezialthema!  ​

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Für ein optimales Beratungsziel braucht es Vertrauen. Gerne nehme ich mir Zeit für ein gemeinsames Kennenlernen. (kostenlos/20min)

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